Bericht: Besuch in Schloß Sibyllenort bei Breslau/Schlesien am 20.
Februar 2007
Wir besuchten aus Anlaß des 75. Todestages von König Friedrich August III. (1865 - 1932) dessen ehemaliges Landgut mit den umgebenden Forsten und landwirtschaftlichen Grundstücken, die sich leider in keinem guten Zustand befanden. In unserer Begleitung machte ein Team des MDR-Fernsehens aus Dresden bzw. Görlitz entsprechende Aufnahmen für einen Film, der im MDR 3 ausgestrahlt wurde. Zu Beginn statteten wir dem 2. Bürgermeister der Gemeinde Dlugolenka, zu der Schloß Sibyllenort heute gehört, einen kurzen Besuch ab. Wir informierten ihn dabei über die Geschichte des Hauses Wettin und des bis 1945 den Wettinern gehörende Gebiet von Sibyllenort. Der Bürgermeister überreichte uns dabei eine Mappe mit Unterlagen zur Geschichte und Gegenwart seiner Gemeinde, wobei wir über die Zeit der Wettiner kein einziges Wort fanden. Das rührt offenbar daher, daß diese Zeit in der gegenwärtigen Geschichte Polens nicht aktuell ist. Dazu kommt noch, daß das Schloß im Mai 1945 mit geringen Ausnahmen völlig zerstört wurde. Interessant ist allerdings, daß der Park - wenn auch völlig verwildert - erhalten blieb. Im teilweise noch bestehenden linken Seitenflügel könnte mit verhältnismäßig geringen Mitteln eine museale Gedenkstätte für die Wettiner seit dem Übergang des Besitzes an König Albert 1884 bis 1945 errichtet werden. Dazu zählt natürlich auch die Zeit König Friedrich August III. - des letzten sächsischen Königs und unseres Großvaters, der hier in Sibyllenort nach seiner Abdankung als König von Sachsen vom 9. November 1918 bis zu seinem Tode 1932 lebte und wirkte. Im Anschluß an dieses Gespräch im Gemeindeamt besichtigten wir noch eingehend die umgebenden Anlagen, wobei zahlreiche Erinnerungsphotos entstanden. Nach einem gemeinsamen Imbiß fuhren wir über Breslau (Wroclaw) zurück nach Radebeul bzw. Dresden. Insgesamt war dieser Tagesbesuch in Sibyllenort ein nachhaltiger Eindruck für uns und sollte dadurch seine Fortsetzung finden, daß wir unsere Kontakte nach Polen verstärken und als Albertiner größeren Festlichkeiten und besonderen Anlässen unsere Anwesenheit dokumentieren.
Dr.
Albert Prinz von Sachsen Herzog zu Sachsen
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